Eifel

Eifel
Ei|fel, die; -:
nordwestlicher Teil des Rheinischen Schiefergebirges.

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Eifel
 
die, der linksrheinische Teil des Rheinischen Schiefergebirges zwischen Mosel und Niederrhein. Bucht, in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen; setzt sich nach Westen fort in den Ardennen. Der nördlich von Monschau in das Gebiet von Nordrhein-Westfalen hineinragende Nordostzipfel der Ardennen, das Hohe Venn, wird im Allgemeinen der Eifel zugerechnet. Teile der Eifel im Westen bilden den deutschen Anteil am Deutsch-Belgischen Naturpark und am Deutsch-Luxemburgischen Naturpark. Das wellige, waldreiche Hochland (400-600 m über dem Meeresspiegel) wird von einzelnen flachen Bergrücken durchzogen, so von der Schneifel oder Schnee-Eifel (bis 698 m über dem Meeresspiegel) im Westen, nordwestlich von Prüm. Die südlichen und östlichen Randlandschaften werden durch tief eingeschnittene Täler charakterisiert; die wichtigsten Flüsse zur Mosel sind Kyll, Lieser, Alf und Elz, zum Rhein Ahr, Brohlbach und Nette. Mehrere Stauseen bestehen im Nordwesten, im Einzugsgebiet der Rur.
 
Geologisch ist die Eifel hauptsächlich aus unterdevon. Tonschiefern, Grauwacken und Quarziten aufgebaut, daneben in Senken aus mitteldevonischen Kalken (»Kalkeifel«) und Resten triassischer Gesteine, so im Raum Gerolstein und im Norden bei Mechernich. Teile der Eifel wurden durch Vulkanismus geprägt. Tertiäre Vulkane (Basaltkuppen) bilden die Haupterhebungen der Hohen Eifel (Hohe Acht, 747 m über dem Meeresspiegel). Charakteristisch für den quartären Vulkanismus sind Tuff- und Schlackenkegel, außerdem im Gebiet südlich der Hohen Eifel um Daun (»Vulkaneifel«) die zwischen 9500 und 8000 v. Chr. entstandenen Maare, von denen acht mit Wasser gefüllt sind, sowie im Gebiet des Laacher Sees in der Osteifel die Ablagerungen vulkanischer Auswurfmassen (Trass, Bimsstein). Der Vulkanismus im Gebiet des Laacher Sees fand etwa 9000 v. Chr. seinen vorläufigen Abschluss. Der Laacher See befindet sich in einer Caldera.
 
Aufgrund wirtschaftlicher Benachteiligung gehören die höheren, verkehrsferneren Teile der Eifel zu den am schwächsten bevölkerten Teilen Deutschlands; besonders im 19. Jahrhundert war die Eifel ein Gebiet starker Abwanderung. Größte Stadt ist das randlich gelegene Mayen (19 400 Einwohner). Der Ackerbau ist infolge des rauen, besonders in höheren Lagen niederschlagsreichen Klimas und oft geringer Ackerkrume wenig ergiebig. Nur am Eifelrand bringen in der Pellenz der Hackfruchtbau und im Bitburger Gutland der Hackfrucht- und Futterbau höhere Erträge. Im niederschlagsreichen Nordwesten wird fast ausschließlich Milchwirtschaft betrieben. Im Ahrtal gibt es Weinbau. Außer Land- und Forstwirtschaft sind als Wirtschaftszweige Holz- und Baustoffindustrie, Abfüllung kohlensäurehaltiger Mineralwässer (in Gerolstein und Sinzig) sowie der Ausflugs- und Fremdenverkehr zu nennen. Bis 1958 wurde bei Mechernich Bleierz abgebaut. Bei Adenau befindet sich der Nürburgring, in Mechernich-Kommern das Rheinische Freilichtmuseum Kommern/Landesmuseum für Volkskunde, das u. a. Bauernhäuser der Eifel zeigt.
 
 
J. Birkenhauer: Die E. in ihrer Individualität u. Gliederung (1960);
 J. Frechen: Siebengebirge am Rhein, Laacher Vulkangebiet, Maargebiet der West-E. Vulkanologisch-petrograph. Exkursionen (31976);
 Wilhelm Meyer: Geologie der E. (1986);
 
E., hg. v. A. Hanle(1990).
 

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Ei|fel, die; -: nordwestlicher Teil des Rheinischen Schiefergebirges.

Universal-Lexikon. 2012.

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